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Der Tag, als der Schornsteinfeger kam

Thomas Huhne „entlarvte“ in dem Siegerländer Michael Meyer einen Handballer – und der engagiert sich jetzt im OHV Aurich

Der aus dem Siegerland zugezogene Michael Meyer engagiert sich inzwischen auch als Betreuer der zweiten Mannschaft im OHV Aurich.Foto: Bernd Wolfenberg

So etwas nennt man wohl einen Glücksfall. Und der Schornsteinfeger war’s. Er führte Michael Meyer und den OHV Aurich zusammen. Seit September vergangenen Jahres ist der aus dem Siegerland Zugezogene jetzt Koordinator für den Männersport im Vorstand des Vereins. Und macht dort inzwischen auch noch ein bisschen mehr. Aber von Anfang an.

Meyer ist von Haus aus Handballer. Zu seiner aktiven Zeit einer für den Rückraum. Seit seinem 15. Lebensjahr. Noch mit 44 hat er Handball gespielt. Und ist auch danach beim Handball geblieben. Er engagiert sich auf verschiedenen Ebenen.

Er ist lizenzierter Trainer, hat auch viele Mannschaften trainiert, 2016 in seiner damaligen Heimat den VTV Freier Grund mitgegründet. 2020 schaffte er mit der männlichen A-Jugend die Qualifikation zur Bezirksoberliga. Meyer engagierte sich im Verein darüber hinaus als Abteilungsleiter, Sportlicher Leiter und pushte am Mikrofon Mannschaften bei den Punktspielen.

Dass es den inzwischen 55-Jährigen nach Ostfriesland verschlagen hat, ist genau so ein Zufall wie sein Aufeinandertreffen mit dem Schornsteinfeger.

„Wir haben etwas Neues gesucht“, sagt Meyer. Beruflich wollte er als Selbstständiger, der Funktionsmöbel im medizinischen Bereich verkauft, kürzertreten. Und da kam für ihn und seine Frau nur der Norden in Frage. „Wir sind absolute Schwedenfans.“ Aber sie wollten etwas Neues nicht im Ausland. Ja, und dann war da dieses Angebot in der Nähe von Leerhafe. Genauer Poggenfehn. Seit zwei Jahren wohnen Meyer und seine Frau jetzt dort.

Für Schornsteinfeger istPullover der Aufhänger

Vor einem Jahr bekam er dann Besuch vom besagten Schornsteinfeger. Thomas Huhne. Dass da zwei Handballer aufeinandergetroffen waren, war nicht von Anfang an klar. „Ich hatte wohl einen Pullover der Marke Hummel an“, sagt Meyer. Die Marke Hummel steht für Handball. Huhne ist selbst Handballer, hat früher für den MTV Aurich gespielt und engagiert sich dort jetzt in der Abteilungsführung und als Trainer
der weiblichen B- und A-Jugend.

Ob er, Meyer, nicht Interesse hätte, sich in neuer Umgebung wieder mit Handball zu beschäftigen, habe Huhne ihn gefragt. „Ich hab erst mal abgeblockt“, sagt Meyer.

Aber mit der Absprache, dass Huhne Meyers Kontaktdaten ganz unverbindlich an Jörg Schmeding aus dem OHV-Führungsteam weiterleiten konnte. Über dessen Anruf bei Meyer kam es dann im vergangenen Jahr zum Treffen mit Meyer, dem OHV-Vorsitzenden Ulrich Mittelstädt und Vorstandsmitglied Jörg Schiefelbein.

Meyer trat beim OHV auf der Jahresversammlung im Herbst die Nachfolge von Björn Drees an, der nicht wieder für das Amt kandidiert hatte. „Da der OHV nur eine Männermannschaft gemeldet hat, hält sich die Arbeit in Grenzen“, sagt Meyer. Die Drittliga-Mannschaft gehört nicht zu seinem Aufgabenbereich.

Er kümmert sich mit um den Kader der zweiten Mannschaft: „Ich versuche auch, einmal die Woche beim Training zu sein.“ Inzwischen ist er bei Heimspielen auch als Betreuer im Einsatz. „Das hat sich so ergeben“, sagt er. Aber so könne er die Mannschaft ein bisschen besser kennenlernen. Er habe sich zwar nicht aktiv darum gekümmert, wieder einzusteigen: „Aber es macht großen Spaß.“

Bei den Heimspielen der ersten Mannschaft ist er als Zuschauer dabei.

Der Kontakt in seine alte Handball-Heimat aber besteht nach wie vor. Meyer verfolgt weiterhin das sportliche Geschehen dort im Verein. Und alle zwei Monate fährt er auch zum Treffen mit den „Handball-Legenden“. So nennen sie sich, die früher zusammen gespielt haben.

Darüber hinaus bestehen noch Verbindungen zu Handballern dort. Unter anderem zu einem ehemaligen Spieler, der für den TuS Ferndorf gespielt hat, und sich noch gut und auch gerne an die Aufeinandertreffen zu gemeinsamen Ligazeiten mit dem OHV erinnert. „Wenn, dann geh nach Aurich, habe der ihm gesagt“, so Meyer.

Und der fiebert jetzt mit der zweiten Mannschaft des OHV im Aufstiegsrennen zur Oberliga.