OHV II macht es hochspannend

Was der Trainer des OHV Aurich II, Sören Rossow, seiner Mannschaft mit ins Spiel gab, setzte die auch um. Nur mit dem Torewerfen haperte es.Foto: Bernd Wolfenberg
Spannender geht’s kaum: Sowohl, was das vorletzte Spiel der Verbandsliga-Handballer des OHV Aurich II in dieser Saison als auch das Aufstiegsrennen betrifft. Am Sonnabend gewann die Mannschaft von Trainer Sören Rossow in der Schlussminute mit 28:27 Toren bei der Eickener SpVg und bleibt mit zwei Punkten Vorsprung Tabellenführer. Aber die beiden Verfolger lassen nicht locker und bleiben mit Siegen dran.
Nicht nur, dass die Auricher 26 Sekunden vor Schluss bei den Eickenern den Siegtreffer erzielten. Torschütze war Simon Stoehr. Es war überhaupt erst das zweite Mal, dass sie in der Partie führten. Das erste Mal war beim 1:0 nach 46 Sekunden durch Jonas Speckmann.
Da Rossow am Sonnabend mit dem fußverletzten Arne Tuinmann und dem beruflich verhinderten Nico Gronau auf zwei Leistungsträger verzichten musste, gehörten mit Petar Puljic und Josip Crnic zwei Spieler aus dem Drittligateam zum Kader. Zudem noch dessen Torwart Marten Jungvogel.
Was Rossow hoch bewertete: „Alle haben bis zum Ende gekämpft. Haben auch in der Abwehr alles gegeben. Sind als Mannschaft aufgetreten.“ Denn was die Auricher im Angriff unglaubliches vergaben, musste ja irgendwie aufgefangen werden. Irgendwann hatte Rossow aufgehört zu zählen. Um bei 15 Fehlversuche über die Außenpositionen, zwei vergebene Siebenmeter, vier, fünf Gegenstoßchancen nicht genutzt. „Wir haben es wegen der Fehlversuche plus technischer Fehler während des Spiels nie geschafft, in Führung zu gehen“, sagte Rossow. Was auch am Eickener Torwart lag, dem Rossow eine super Leistung bescheinigte.
Zwischenzeitlich hatte er schon nicht mehr geglaubt, dass es noch etwas mit einem Sieg werden könnte. All das, was er an taktischen Vorgaben und Änderungen ins Spiel einbrachte, hatte ja funktioniert: „Wir haben nur die Tore nicht gemacht.“
Die Auricher trafen auf eine einsatzbetont zur Sache gehende Mannschaft, die noch um den Klassenerhalt kämpft und als Viertletzter der Tabelle derzeit einen Abstiegsplatz belegt. Am Ende standen sechs Zeitstrafen für Auricher Spieler elf der Eickener Handballer gegenüber, aus denen zwei Rote Karten resultierten (38. und 56. Spielminute).
Dreieinhalb Minuten vor Schluss lag der OHV noch mit drei Toren zurück (23:26). Simon Stoehr verkürzte dann per Siebenmeter und aus dem Spiel heraus für den OHV zum 25:26. Gut zwei Minuten vor dem Ende fing sich der OHV das 25:27 ein. Es sollte das letzte Tor der Eickener gewesen sein.
Henning Stoehr war zunächst zum 26:27 erfolgreich. Noch eineinhalb Minuten. Und in dieser Phase nutzten die Auricher ihre Gegenstoßchancen. Erst glich Jonas Speckmann so zum 27:27 aus. Dann sorgte Simon Stoehr mit dem 28:27 für Jubel in den OHV-Reihen.
Hatte Rossow bisher immer gesagt, wenn es um den möglichen Aufstieg in die Oberliga ging, „wir gucken von Spiel zu Spiel“, ist es jetzt tatsächlich nur noch ein Spiel. Das ist am Sonnabend, 3. Juni, beim Tabellenachten HSG Seevetal/Ashausen. Ein Sieg, und der Aufstieg wäre perfekt. Und die am letzten Spieltag spielfreien Auricher müssten nicht mehr schauen, was die beiden Mitkonkurrenten machen. Während der Wilhelmshavener HV II noch zweimal im Einsatz ist, bestreitet der Schiffdorf am Sonnabend, 10. Juni, sein letztes Spiel.
OHV Aurich II: Müller, Jungvogel; Crnic (2 Tore), L. Meinke, Dannehl, Puljic (3/davon 1 Siebenmeter), H. Stoehr (5), Speckmann (3), Neumann (2), S. Stoehr (9/2), Schrainer, Engelbarts, Eilers (4/3), S. Meinke.