OHV weckt Vorfreude
OHV-Trainer Pedro Alvarez (Mitte) gab nicht nur Petar Puljic (links) und Kevin Wendlandt letzte Tipps.
Marcell Hegyi, der neue Kreisläufer im OHV-Team, war gegen Zwartemeer zweifacher Torschütze.

OHV-Neuzugang Rostyslav Polischchuk setzte sich gleich zu Beginn gegen die Hurry-Up-Abwehr erfolgreich durch und traf aus dem linken Rückraum zur Auricher 1:0-Führung.Fotos: Bernd Wolfenberg
Lust auf die Saison hat die in großen Teilen neu formierte Drittliga-Handballmannschaft des OHV Aurich in ihrem letzten Testspiel davor gemacht. Sie gewann am Freitagabend in der Sparkassen-Arena vor rund 200 Zuschauern in Bestbesetzung gegen den niederländischen Erstligisten Hurry-Up Zwartemeer mit 36:30 Toren (Halbzeit 18:14). Und überraschte positiv.
„Das war vielleicht das beste Spiel, das wir in der Vorbereitung gemacht haben“, sagte OHV-Trainer Pedro Alvarez.
Die Spannung war im Vorfeld bei allen groß gewesen. Bei der Mannschaft. Ihrem Umfeld. Bei den Fans. Alvarez hat mit seiner Mannschaft zwar schon einige Testspiele in der Vorbereitung auf die Saison bestritten. Die meisten auswärts. Seit dem 17. Juli sind die Spieler im Training. Nach knapp sechs Wochen hatte die Mannschaft gegen die Niederländer aber ihren ersten Auftritt vor heimischen Fans.
Spiele gegen Hurry-Up gehören schon fast traditionell zum Vorbereitungsprogramm. Und sind Spiele mit unterschiedlichem Ausgang gewesen. Meistens eng. Das war diesmal anders.
Hurry-Up tritt in der Bene-League an, in der die besten Mannschaften aus Belgien und den Niederlanden um Punkte spielen. Vergleichbar mit dem Niveau unteres Tabellenfeld der 2. Bundesliga. Ausgenommen die Neuzugänge Rostyslav Polischchuk im linken Rückraum und Ryuga Fujita auf der rechten Außenseite setzte Alvarez anfangs auf die langjährigen OHV-Spieler im Team. Polischchuk sorgte gleich mal für die ersten beiden Auricher Tore.
Bereits nach zehn Minuten änderte der OHV-Trainer seine Anfangsformation, brachte mit dem 18-jährigen Jorit Reshöft einen weiteren Neuzugang für den Rückraum. Auch er überzeugte.
Polischchuk, Fujita und Reshöft sind drei von insgesamt sieben Zugängen im Auricher Team. Mit ihnen bieten sich dem OHV-Trainer jetzt mehr personelle Möglichkeiten als noch in der vergangenen Saison. Und diese Alternativen, die auch mit Positionswechseln verbunden werden können, waren gegen Hurry-Up ein großes Plus. Im Tor bekamen alle drei Torhüter, in der Reihenfolge Edgars Kuksa, Kai Ebeling und Marten Jungvogel, zu gleichen Teilen ihre Einsatzzeit.
Auf viel Lob folgt der warnende Zeigefinger
Schnell, attraktiv: So charakterisierte Alvarez das Spiel seiner Mannschaft, ohne Spieler herauszuheben. „Das war eine kollektive Leistung. Ich sehe Potenzial, die Mannschaft zu entwickeln.“ Die Auricher erzielten ihre Tore von allen Positionen. War die erste Halbzeit noch eng, dominierten die Auricher in der zweiten gegen eine niederländische Mannschaft, die nicht an das in den Vorjahren gezeigte Niveau anknüpfte.
„Das war auf jeden Fall eine enorme Steigerung im Vergleich zu den bisherigen Testspielen“, sagte OHV-Routinier Evgeny Vorontsov. Für ihn ist es ein schönes neues Erlebnis, mit jungen Spielern zusammenzuarbeiten und neue Typen kennenzulernen.
Auch OHV-Mannschaftsführer Kevin Wendlandt war positiv gestimmt: „Das war eine deutliche Verbesserung zu den vorherigen Auftritten.“ Die größeren Wechselmöglichkeiten, die unterschiedlichen Typen, dadurch sei die Mannschaft jetzt nicht mehr so ausrechenbar wie noch in der vergangenen Saison, so Wendlandt.
Bei dem vielen Lob vergaßen alle aber auch nicht den warnenden Zeigefinger. „Wir haben immer noch eine Menge Arbeit vor uns“, sagte Vorontsov.
Auch Alvarez verwies auf das Aber des vielleicht besten Spiels der Vorbereitung: „Dafür gibt es null Punkte.“
Darum geht es erstmals am kommenden Sonntag, wenn der OHV zum Saisonauftakt im Heimspiel auf den TuS Spenge trifft.
OHV Aurich: Edgars Kuksa, Kai Ebeling, Marten Jungvogel; Josip Crnic (4 Tore/davon 1 Siebenmeter), Wilke de Buhr (5), Kevin Wendlandt, Evgeny Vorontsov (3/1), Henning Stoehr (5), Petar Puljic (1), Jannes Hertlein (3), Rostyslav Polischchuk (4), Marcell Hegyi (2), Jorit Reshöft (2), Balàzs Molnar (2), Ryuga Fujita (3), Simon Stoehr (1), Tom Engelbarts (1), Lukas Meinke.