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OHV II zwischen Euphorie und Sorgen

Auricher Aufsteiger in die Handball-Oberliga muss nach grandioser Meistersaison unerwartet personelle Abgänge verarbeiten

Mit Arne Tuinmann wird diese Saison ein Top-Torschütze im Team des Oberliga-Aufsteigers OHV Aurich II fehlen.Foto: Bernd Wolfenberg

AURICH Aufgestiegen in die Oberliga: Groß war im Juni die Freude bei den Handballern des OHV Aurich II über den sportlichen Erfolg in der vergangenen Saison. Meister der Verbandsliga waren sie geworden. Lediglich vier von 28 Spielen hatten sie verloren. Sie treten jetzt nur noch eine Spielklasse unterhalb der 3. Liga an. Dort, wo die erste Mannschaft des OHV spielt. Die Euphorie ist inzwischen allerdings gewichen. Denn die personelle Situation hat sich anders entwickelt als anfangs gedacht. Das Beste draus zu machen kann es deshalb jetzt nur heißen.

„Die Lage ist enorm schwierig einzuschätzen. Das war Anfang Juni, als wir Meister geworden sind, so noch nicht absehbar“, sagt Trainer Sören Rossow. Da stand fest, dass „nur“ Arne Tuinmann in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Allein sein Ausfall wiegt aber schon schwer. Gehörte der groß gewachsene Rückraumspieler zum einen doch zu den Top-Torschützen und war zum anderen in der Abwehr eine Bank. Tuinmann gibt künftig seinem zweitem sportlichen Hobby, dem Fußball, den Vorzug. Er tritt dort für TuRa Marienhafe in der Ostfrieslandliga an.

Tuinmann bildete in der Defensive zusammen mit Henning Stoehr und Jannick Neumann in der Regel den Abwehrblock. Kommende Saison kann Rossow aber nun auch auf Stoehr und Neumann nicht mehr setzen. Stoehr hat sich mit seiner Leistung für die erste Mannschaft empfohlen und gehört jetzt zum Drittliga-Kader. Und Neumann pausiert. Wie lange, ist offen.

Bei Stoehr besteht zumindest die Möglichkeit, ihn weiterhin in der zweiten Mannschaft einsetzen zu können. Er hat altersbedingt mit 19 Jahren ebenso ein Doppelspielrecht wie der 18-jährige Jorit Reshöft, der neu im Team der Drittligamannschaft ist. Auch Reshöft könnte zusätzlich in der zweiten Mannschaft spielen. So weit die Theorie.

Aus dem Kader der zweiten Mannschaft ist überraschend dann noch Daniel Schrainer ausgeschieden. Er ist wieder zu TuRa Marienhafe zurückgekehrt.

Feldspieler-Neuzugänge gibt es hingegen keine. Heißt: Rossow muss mit nur drei gelernten Rückraumspielern in die Saison gehen. Mit Chris Eiben stößt aber ein Torhüter neu zum Team. Er spielte in der vergangenen Saison für den TuS Esens in der Regionsliga Ems-Jade und möchte es jetzt höherklassig probieren. Eiben bildet zusammen mit Austen Müller und Karsten Dahlhoff jetzt ein Torhüter-Trio.

Wäre da nicht die personelle Entwicklung, hätte die Oberliga für den OHV II nur gute Seiten. Denn fahrtechnisch ist der Aufwand geringer als in der Verbandsliga. Und die Liga umfasst mit 14 Mannschaften eine weniger als in der Verbandsliga. Macht zwei Spieltage weniger und eine Saison, die nicht, wie in der Verbandsliga zuletzt erst am 10. Juni endet, sondern bereits am 11. Mai.

Rossow ist mit seinem Team am 17. Juli in die Vorbereitung eingestiegen. Mit einem Grillabend bei ihm zuhause und Fahrspaß auf der Kartbahn. Danach drehte sich dann dreimal die Woche alles um die sportliche Fitness und den Handball. Dazu kamen Testspiele. Die Bilanz? „Durchwachsen“, sagte Rossow.

Für ihn gibt es in seinem zweiten Trainerjahr beim OHV II daher nur ein Saisonziel: „Nicht abzusteigen und dafür ein, zwei Mannschaften hinter uns zu lassen.“ Denn aufgrund der Umstrukturierung im Handballverband Niedersachsen-Bremen kann es für den Tabellenletzten am Saisonende mehr als nur eine Liga tiefer gehen.

Zum Auftakt der Saison empfangen die Auricher am Sonnabend um 16 Uhr in der Ellernfeldsporthalle den TuS Haren. Der beendete die vergangene Saison in der Oberliga auf Platz sieben, hat seinen Kader aber verjüngt. Und international mit dem knapp zwei Meter großen Tschechen Daniel Kyvala im linken Rückraum, dem Franzosen Alexian Ranaivo auf der rechten Außenposition sowie dem Deutsch-Niederländer René Jaspers von Hurry-Up Zwartemeer und letztjährigen erfolgreichsten Torschützen in der Bene-League, in der die besten Mannschaften aus Belgien und den Niederlanden antreten, aufgerüstet. Für den OHV-II-Trainer ist der Auftaktgegner eine Wundertüte.