2. Herren: Unermüdlicher Einsatz wird belohnt

OHV-II-Spieler Jonas Speckmann gelang es ein ums andere Mal, sich gegen die Abwehr des TuS Haren durchzusetzen.Foto: Bernd Wolfenberg
Ganz, ganz stark hat die Mannschaft des OHV Aurich II zum Saisonauftakt im Heimspiel gegen den TuS Haren aufgespielt. Der Oberligaaufsteiger erarbeitete sich gegen den auf hohem Niveau spielenden, namhaft besetzten TuS ein Unentschieden (28:28, Halbzeit 14:15)). Das überraschte gleich in doppelter Hinsicht.
Die Skepsis im Auricher Lager war im Vorfeld groß gewesen. Grund war nach den Abgängen von Leistungsträgern ohne Zugänge die angespannte personelle Ausgangslage.
Und dann der Spielverlauf. Der OHV musste ab der 20. Spielminute immer einem Rückstand hinterherarbeiten. Das tat er zwar erfolgreich. Aber immer dann, wenn der Ausgleich geschafft war, legte der TuS nach. Als die Auricher in der 55. Spielminute aber mit drei Toren zurücklagen (23:26), schien der TuS endgültig in der Siegerspur. Auch das auch noch drei Minuten vor Spielende, als es aus Sicht des OHV 26:28 stand. Treffer Nummer 28 sollte aber das letzte Tor der Harener gewesen sein. Am Ende jubelten die Auricher über einen unerwarteten Punktgewinn.
„ Das war wirklich, wirklich stark. Diesen Kampfgeist, den die Mannschaft gezeigt hat. Unglaublich“, sagte OHV-II-Trainer Sören Rossow total begeistert. Ja, es seien Fehler gemacht worden. Aber keiner habe deswegen den Kopf hängen lassen: „Alle haben immer für positive Stimmung gesorgt.“
Mit Jorit Reshöft und Marcell Hegyi gehörten zwei Feldspieler aus dem Drittligakader des OHV zum Team. Und die trugen maßgeblich zum Unentschieden bei, ohne die Leistung ihrer Mannschaftskollegen damit zu schmälern.
Mit einer Ausnahme kam Hegyi ausschließlich in der Abwehr zum Einsatz. Und bei dieser Ausnahme, knapp zweieinhalb Minuten vor Schluss, verkürzte der gelernte Kreisläufer eben von jener Position per Rückhandwurf zum 27:28.
Das Spiel schien für den OHV II schon verloren
Und Reshöft zeigte sich dann 70 Sekunden vor dem Ende bei einem Siebenmeter nervenstark. Er traf zum 28:28. Es war sein fünfter verwandelter Siebenmeter, von fünfen, zu denen er angetreten war. Insgesamt kam er auf neun Tore.
Die Auricher sind zwar neu in der Oberliga, zeigten sich aber gegen favorisierte Harener von Anfang an selbstbewusst und führten nach einer Viertelstunde sogar mit zwei Toren (8:6). Was den TuS-Trainer Lars Wortelboer veranlasste, die Auszeitkarte zu setzen.
Gegen Ende der ersten Halbzeit gerieten die Auricher in Rückstand (12:14, 28. Spielminute). Mit einer bis zur Halbzeitpause dann offensiver eingestellten Abwehr blieben sie aber dran.
Die Auricher brauchten, um nach der Pause ins Spiel zurückzukommen. Sie machten zwar nach wie vor vieles richtig und auch richtig gut. Es haperte aber trotz teils bester Chancen am Torabschluss. Wie überhaupt im gesamten Spiel. „Aber der Torwart des TuS hat auch sehr gut gehalten“, so Rossow.
Das galt auf Seiten des OHV aber ebenfalls für Austen Müller, der mehrfach glänzte. Dass seine Mannschaft aber in der 36. Spielminute mit vier Toren zurücklag (15:19), konnte auch er nicht verhindern. Wer gedacht hatte, das sei es jetzt für den OHV gewesen, lag falsch.
Der stark aufspielende Jonas Speckmann per Gegenstoß, zweimal Jorit Reshöft sowie Simon Stoehr aus dem Rückraum sorgten für das 19:19. Mit einem gehaltenen Siebenmeter hatte der extra dafür eingewechselte Kai Ebeling im OHV-Tor seinen Anteil daran.
Der OHV hatte zwar wieder den Ausgleich geschafft. Aber genau so legte der Gegner auch die Tore wieder vor und blieb bis zu jenen 70 Sekunden vor dem Ende auch vorn. Bis die Auricher dann doch noch für einen nimmermüden leidenschaftlichen Auftritt belohnt wurden.
OHV Aurich II: Müller (1. bis 55. Spielminute), Dahlhoff (55.-60.), Ebeling; Hegyi (1 Tor), Lübben, L. Meinke (2), Dannehl (1), Reshöft (9/davon 5 Siebenmeter), Speckmann (6), S. Meinke (1), S. Stoehr (4), Engelbarts (1), Eilers (3/2).