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Im dritten Anlauf hat’s geklappt

OHV jubelt nach starker Mannschaftsleistung gegen die SGSH Dragons über den ersten Saisonsieg – aber zwei Spieler ragen aus dem Team heraus

OHV-Spieler Jorit Reshöft präsentierte sich in Hochform. Er war nur schwer zu bremsen.

Ausgelassen jubelte die OHV-Mannschaft über den Sieg gegen die SGSH Dragons.Fotos: Bernd Wolfenberg

In Trefferlaune war OHV-Rechtsaußen Josip Crnic gegen die Dragons. Zehn Tore gingen am Ende auf sein Konto.

Das tat einfach nur gut. Die mit zwei Niederlagen enttäuschend in die Saison gestarteten Drittliga-Handballer des OHV Aurich haben im dritten Anlauf den Bock umgestoßen. Sie gewannen am Sonnabend gegen die bisher ungeschlagenen SGSH Dragons mit 35:29 Toren. Die Auricher Mannschaft war im Vergleich zu den beiden vorherigen Spielen kaum wiederzuerkennen.

Die Skepsis im Vorfeld war nach den bisher gezeigten Leistungen groß gewesen. Ob es diesmal was werden würde? Und dann fehlten mit Routinier Kevin Wendlandt und Henning Stoehr auch noch zwei Spieler krankheitsbedingt. Aber Wilke de Buhr war nach überstandener Lungenentzündung erstmals dabei.

Was den OHV auszeichnete und stark machte: Er trat als Mannschaft auf. Für Trainer Pedro Alvarez war dieser Teamgeist ein ganz entscheidender Grund, warum sich das Spiel gegen die Dragons zu einer Erfolgsgeschichte entwickelte.

Der zweite: die Leistung in der Abwehr. Die war schnell auf den Beinen, mit einem quirligen Jorit Reshöft vorneweg, der zunächst nur in der Defensive zum Einsatz kam. Reshöft störte den Angriff der Dragons, kam so Mitte der ersten Halbzeit aber auch zu drei Gegenstoßtoren in Folge und sorgte für den erstmaligen Drei-Tore-Vorsprung der Auricher. Das Spiel der Auricher im Angriff gestaltete Balazs Molnar.

In der zweiten Halbzeit lenkte Reshöft darüber hinaus dann den Angriff der Auricher und sorgte selbst auch für Tore. Der 18-Jährige wurde in den sozialen Medien anschließend zum Spieler des Spiels gewählt. Er verteilte den Sieg aber auf alle Schultern im Team: „Alle haben ihre Arbeit gemacht. Gut verteidigt, wenig Fehler gemacht. Das, was wir in den letzten beiden Spielen nicht gemacht haben, haben wir heute gemacht.“ Dazu gehörte auch, dass die Auricher mehr aufs Tempo drückten als in den Spielen zuvor.

Neben Reshöft stach aber noch ein weiterer Spieler aus der geschlossen auftretenden OHV-Mannschaft hervor: Josip Crnic. Zehn Tore gingen am Ende auf das Konto des Rechtsaußen. Sechs davon erzielte er in der zweiten Halbzeit. Alle aus dem Spiel heraus. Und den Treffer zum 34:28 kurios vom Kreis auf der linken Seite. Die ist eigentlich nicht seine. „Wenn’s läuft, dann gehen auch solche Sachen rein“, sagte Crnic schmunzelnd. Er war nach dem Spiel, so wie alle, erleichtert: „Wir haben bis zum Schluss zusammengehalten. Endlich zwei Punkte.“ Der OHV hatte zwar ab der 15. Spielminute die Tore vorgelegt, maximal den Ausgleich kassiert. Aber bis zur 53. Spielminute blieb die Partie eine enge Sache.

In der ersten Halbzeit war ein zwischenzeitlicher Fünf-Tore-Vorsprung bis zur Pause auf zwei geschrumpft. Da waren sie wieder gewesen, die ausgelassenen Chancen und Ballverluste im Angriff, mit denen sich die Auricher in den Spielen zuvor reingeritten hatten. Nicht so gegen die Dragons.

Der OHV steckte auch die Rote Karte weg, die sich Marcell Hegyi in der 36. Spielminute nach einem Foul an SGSH-Spieler Christopher Boemer einhandelte.

Ein kleines Torepolster verschafften sich die Auricher Mitte der zweiten Halbzeit, als sie aus einem 24:23 ein 26:23 machten. Sie hatten in dieser Phase aber auch das Glück des Tüchtigen, dass Dragons-Spieler Tobias Schetters zunächst von der linken Außenseite und dann mit einem Siebenmeter am Pfosten scheiterte.

In der 56. Spielminute hatte der OHV die Partie dann nach Toren von Jorit Reshöft, Ryuga Fujita, der eigentliche Rechtsaußen lief im rechten Rückraum zu starker Form auf, und Kreisläufer Jannes Hertlein auf Zuspiel von Rostyvlas Polishchuk zu seinen Gunsten vorentschieden. Im Tor des OHV nahm Edgars Kuksa den Schalksmühlern in dieser Phase mit zwei Glanzparaden die Hoffnung auf etwas positiv Zählbares.

SGSH-Trainer Maciej Dmytruszynski hatte gewusst, dass auf seine Mannschaft eine schwere Aufgabe warten würde: „Der OHV stand nach zwei Niederlagen unter Druck. Das hat man auch von Anfang an gemerkt. Die Mannschaft war mehr heiß als wir.“

Dmytruszynski haderte mit der Defensivleistung seiner Mannschaft. Die sei anfangs zu passiv gewesen. Mit einer offensiver eingestellten Abwehr sei es ein bisschen besser geworden: „Aber wir haben in der ersten Halbzeit zu viele technische Fehler im Angriff gemacht und zu viel verworfen.“

Seine Mannschaft sei zwar mit einer guten Einstellung in die zweite Halbzeit gegangen: „Wir waren aber nicht gut auf den Beinen. Und dann waren die Fans des OHV da.“ Die unterstützten ihr Team nach Kräften und feierten es mit stehenden Ovationen.