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Zweite Halbzeit der Auricher Handballer eine Angriffs-Katastrophe

Zur Halbzeitpause war für Drittligist OHV bei der SG Schalksmühle-Halver alles im grünen Bereich. Was dann jedoch folgte, fällt in die Kategorie unerklärlich.

Im Hinspiel setzte sich die Mannschaft des OHV (mit Ball Jannes Hertlein) noch erfolgreich gegen die Dragons der SG Schalksmühle-Halver durch. Im Rückspiel sah das anders aus. Foto: Bernd Wolfenberg

Halver - Absolut nichts ist mehr übrig geblieben von der guten Laune, mit der die Drittliga-Handballer des OHV Aurich am Sonnabend in das Spiel bei den Dragons der SG Schalksmühle-Halver gegangen sind. Mit einer 22:27-Niederlage im Gepäck traten sie die Heimreise an. Nach einer unbegreifbaren Angriffsleistung in der zweiten Halbzeit. Bis dahin war für die Auricher noch alles im grünen Bereich gelaufen. Es war nichts Prickelndes, was beide Mannschaften bis zur Halbzeitpause gezeigt hatten. Eine solide Leistung in Abwehr und Angriff reichte den Aurichern, um sich in den letzten 15 Minuten ein bisschen abzusetzen und einen Vorsprung von zwei Toren (16:14) mit in die Pause nehmen zu können.

Bis zur 15. Spielminute war die Partie mit wechselnden Führungen ausgeglichen verlaufen. Aus dem 8:8 machten die Auricher dann durch Tore von Kreisläufer Jannes Hertlein sowie Rechtsaußen Ryuga Fujita und Jorit Reshöft, der sich im Spiel Mann gegen Mann durchsetzte, ein 11:8. Schalksmühles Trainer Maciej Dmytruszynski hatte auf das 10:8 des OHV zwar mit einer Auszeit reagiert, jedoch ohne Erfolg. OHV-Trainer Pedro Alvarez brachte danach eine stark veränderte Formation, jetzt mit Kevin Wendlandt, Jorit Reshöft und Wilke de Buhr, ins Spiel. Ihr gelang bis zur Halbzeitpause das für den zweiten Spielabschnitt positiv stimmende Zwischenergebnis.

OHV erzielt nur zwei Tore in 22 Minuten

In die zweite Halbzeit startete der OHV wieder in anderer, mit der Besetzung, mit der er auch ins Spiel gegangen war. Es entwickelten sich 30 Spielminuten, die wohl als negativer Höhepunkt in die Saisonstatistik des OHV eingehen werden. Gut, die Dragons der SG Schalksmühle-Halver steigerten sich in der Abwehr. Ihr weiteres Plus: Der Torwartwechsel zahlte sich aus. Luca Jannack war ein starker Rückhalt. Nur: Damit allein die Leistung der Auricher in der zweiten Halbzeit im Angriff zu erklären, das war es nicht. „Es gibt keine Erklärung dafür“, sagte OHV-Teammanager Ewald Meyer auch einen Tag danach noch frustriert.

Bereits fünf Minuten nach Wiederbeginn setzte OHV-Trainer Alvarez die Auszeitkarte. Da war aus der 16:14-Pausenführung seiner Mannschaft ein 16:18 geworden. Besser wurde es aber auch nach der Auszeit nicht. Sieben Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit erlöste Jannes Hertlein den OHV mit seinem Treffer zum 17:19 von der quälend torlosen Phase. Ein Befreiungstor sollte es jedoch nicht gewesen sein. Erst in der 52. Spielminute gelang den Aurichern durch einen verwandelten Siebenmeter von Rostyvlas Polishchuk der nächste Treffer in der zweiten Halbzeit. Zum 18:23. In 22 Spielminuten hatten es die Auricher damit auf zwei Tore gebracht. Deshalb konnte den Dragons auch ihre eigene Durstphase im Angriff nichts anhaben, als auch sie zwischen der 40. und 50. Spielminute ohne Tor blieben.

Im Angriff des OHV lief aber auch wirklich alles quer, was schief laufen konnte. „Wir hatten ja die Chancen, selbst klarste Chancen“, sagte Meyer. Die Auricher nutzten sie nur nicht. Scheiterten entweder am Torwart, unter anderem mit zwei Siebenmetern am dafür eingewechselten Hendrik Halfmann, warfen neben oder über das Tor. Darüber hinaus führten technische Fehler und Fehlpässe zu Ballverlusten. Die Auricher verloren die zweite Halbzeit schließlich mit 6:13 Toren. Was sich noch besser liest als es war. Vier der sechs Tore erzielten sie erst in den letzten acht Minuten, als die Partie entschieden war. An der Abwehr hatte es nicht gelegen, dass der OHV das Spiel verlor. Im Tor bot Marten Jungvogel über 60 Minuten wieder eine gute Leistung. Edgars Kuksa fehlte weiterhin schulterverletzt im Kader, verfolgte das Spiel aber von der Tribüne.

 

SGSH Dragons – OHV Aurich 27:22 (14:16)

SGSH Dragons: Halfmann, L. Jannack; Gipperich (2 Tore), Yorgov (1), Weßeling (2), Blaauw (8), Koenig, Schetters (5/davon 4 Siebenmeter), Perey, N. Jannack, Voss, Lüsebrink (1), Walch, Boerner (2), Jaeger (1), Dommermuth (5).

OHV Aurich: Jungvogel, Ebeling; de Buhr (1), Wendlandt (2), Reshöft (2), Fujita (3), Vorontsov (1), Stoehr (1), Hertlein (4), Polishchuk (4/1), Molnar, Hegyi, Crnic (1/1), Puljic (3).

Zeitstrafen: SGSH 4 Minuten – OHV 4.

Siebenmeter: SGSH 4/4 verwandelt – OHV 5/2.

Schiedsrichter: Dustin Seidler / Denis Seidler (Solingen).

Zuschauer: 251.

Torfolge: 8:8 (15. Spielminute), 8:11 (18.), 12:13 (27.), 12:15 (28.), 14:16 (30.); 19:16 (37.), 22:17 (52.), 23:19 (53.), 27:22 (60.).