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Euphorie im Team vor letzter Partie

Handball-Drittligist OHV trifft zum Saisonabschluss am Sonnabend im Heimspiel auf Tabellenletzten – das heißt aber gar nichts

Mit einem Heimsieg gegen den Tabellendritten VfL Gummersbach II ließ der OHV Aurich (mit Ball Marcell Hegyi) das Stimmungsbarometer steigen. Im letzten Heimspiel der Saison soll am Sonnabend jetzt auch LIT 1912 II das Nachsehen haben.Foto: Bernd Wolfenberg

Einmal noch: Am Wochenende endet diese Saison in der 3. Handball-Liga. Dabei macht sie doch gerade für den OHV Aurich so richtig Laune. Mit dieser positiven Stimmung geht die Mannschaft jetzt in ihr letztes Spiel. Ein Heimspiel. Sie trifft am Sonnabend (19 Uhr, Sparkassen-Arena) auf LIT 1912 II. Zwar auf den Tabellenletzten. Aber das heißt gar nichts. Siehe den vorletzten Spieltag.

Das heißt gar nichts traf da aber auch auf den OHV zu. Der musste beim Tabellenzweiten, Aufstiegsanwärter und in eigener Halle bis dahin verlustpunktfreien TV Emsdetten antreten. Und hatte jene Mannschaft am Rande mindestens eines Punktverlusts.

Was hatte der OHV für eine zweite Halbzeit gezeigt. „2200 Zuschauer in der ausverkauften Sporthalle mucksmäuschenstill zu kriegen, das hatte schon was“, war OHV-Interimstrainer Eric Hettmann auch Tage danach noch beeindruckt. Jedenfalls waren die Fans der Heimmannschaft verstummt. Unüberhörbar waren hingegen die zahlreich mitgereisten Fans des OHV. Unter ihnen auch der Ihlower Enno Poppen mit einem Team, das mit dem Fahrrad angereist war.

Zur Halbzeit hatte es noch so ausgesehen, als sollte das Spiel den erwarteten Verlauf nehmen. „Ja, das hätte man denken können“, sagte Hettmann. Seine Mannschaft, Außenseiter, lag klar zurück (16:23). Das Zwischenergebnis resultierte für ihn aus einer Phase, „in der wir uns selbst im Weg standen und uns das Leben selber unnötig schwer gemacht haben.“ Es war eine Phase mit vielen Zeitstrafen für den OHV. Die handelte sich unter anderem Wilke de Buhr nach einem Kopftreffer gegen Emsdettens Torwart Ante Vukas ein. Vukas konnte anschließend nicht weiterspielen. Oder auch die von Kevin Wendlandt aufgrund eines Missverständnisses, als er zu früh das Spielfeld betrat.

Aber dann. Die zweite Halbzeit. Mit einer offensiven Abwehr schnappte Wilke de Buhr auf der vorgezogenen Position den Emsdettener gleich dreimal den Ball weg und verkürzte für den OHV. „Mit diesem Lauf waren wir wieder auf Schlagdistanz“, sagte Hettmann.

Von da an war es ein enges Spiel, in dem sich der Favorit am Ende zu einem knappen Sieg (40:38) zitterte. Der OHV mit einem wieder ganz starken Edgars Kuksa im Tor hatte verloren, durfte sich aber trotzdem irgendwie auch ein bisschen als Sieger fühlen. „Die Jungs haben alles in die Waagschale geworfen, haben sich gegenseitig gepusht, einfach ein tolles Spiel abgeliefert“, lobte Hettmann seine Mannschaft. Die habe mehr als erhobenen Hauptes aus dem Spiel gehen können.

Für eine weitere Überraschung am vorletzten Spieltag sorgte die Mannschaft, mit der es der OHV am Sonnabend zu tun bekommt: LIT 1912 II. Seit längerem steht das Team bereits als Absteiger fest. An Ehrgeiz fehlt es ihm trotzdem nicht. Es gewann gegen den damit weiterhin abstiegsbedrohten MTV Großenheidorn mit 28:27 Toren und beseitigte zugleich auch die letzten, klitzekleinen rechnerischen Zweifel am Ligaverbleib des OHV.

Unter anderem vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses von LIT hofft Hettmann, dass es nicht schwer wird, seine Mannschaft für das Saisonfinale zu motivieren: „Wir haben jetzt zwei tolle Spiele hinter uns. Das beim TV Emsdetten und das eine Woche zuvor mit dem Sieg in eigener Halle gegen den Tabellendritten VfL Gummersbach II.“ Die haben Lust auf mehr gemacht. Und dann ist da ja noch die Chance, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden zu können. Aktuell sind die Auricher Zehnter.

Hettmann muss gegen LIT, wie auch schon in den Spielen zuvor, voraussichtlich auf den schulterverletzten Jorit Reshöft verzichten. Josip Crnic, der mit Abschluss dieser Saison seine aktive Karriere beendet, wird alles daran setzen, sich trotz nach wie vor bestehender Knieprobleme auch aktiv auf dem Spielfeld zu verabschieden.

„Wir freuen uns auf das Spiel in einer hoffentlich tollen Atmosphäre“, so Hettmann vor seinem letzten Einsatz als Interimstrainer, bevor er dann zur kommenden Saison wieder die Rolle des Co-Trainers übernimmt.

Wann die Mannschaft mit der Vorbereitung auf die neue Saison beginnt, steht noch nicht fest. Erst einmal geht es am Mittwoch auf Mannschaftsfahrt nach Mallorca.