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Große Gefühle zum Abschluss

Letzte Spiel von Josip Crnic im Drittligateam des OHV Aurich ist bewegendes Finale. Jetzt warten neue Herausforderungen

Mit einem zweisprachigen Banner verabschiedeten die Fans den langjährigen OHV-Spieler Josip Crnic.

Die Tochter von Josip Crnic, Lena (rechts), hielt zusammen mit der Tochter von OHV-Torwart Edgars Kuksa, Eliza, Schilder hoch ...

... und sorgte damit von der Tribüne aus schon während des Spiels gegen LIT für emotionale Momente.

Das Spiel war aus. Die Saison zu Ende. Handball-Drittligist OHV Aurich hatte am Sonnabend zum Abschluss gegen LIT 1912 II mit 32:24 Toren gewonnen. Da stand Josip Crnic aber erst vor der für ihn wohl größten Herausforderung. Dem Ausklang seiner Karriere als aktiver Handballer im Drittligateam des OHV. Dafür hatten Verein, Fans und Familie alle Register gezogen, um ihn, den langjährigen Spieler, gebührend zu verabschieden.

Anfang dieses Jahres hatte Crnic sich entschieden, seine aktive Handball-Karriere mit Abschluss dieser Saison zu beenden. Der Schritt ist ihm schwergefallen. „Aber der Körper macht nicht mehr mit“, sagte er.

Als Siebenjähriger begann er in Kroatien mit dem Handball. Er schaffte es in die U18- und U19-Nationalmannchaft seines Landes, machte bereits zwei Monate vor seinem 16. Geburtstag sein erstes Spiel in der 1. Liga Kroatiens. Weil er sich weiterentwickeln wollte, wechselte er zur Saison 2016/17 nach Deutschland. Seine erste Station dort: der OHV Aurich. Ausgenommen die Saison 2021/22, als er berufsbedingt für die SG Ratingen spielte, gab es für ihn nur den OHV. Für den 35-Jährigen wurde der Abschied zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle.

Angefangen vom noch einmal sportlichen Einsatz, nachdem er wegen Knieproblemen zuletzt passen musste.

 

Über das Einlaufen durch ein Spalier, das die OHV-Mannschaft und die B-Jugend-Handballerinnen des MTV Aurich gebildet hatten, die er trainiert. Vorneweg seine Tochter Lena mit einem Porträt-Plakat.

Die tränenreiche Abschiedsrunde auf dem Spielfeld zur Musik von „time to say good bye“ mit dem in den OHV-Farben dekorierten Rollator, die kroatische Flagge seines Heimatlandes in der Hand. So ging es unter dem Beifall der Kulisse mit stehenden Fans in den sportlichen Ruhestand.

Bis hin zu zahlreichen Selfie-Fotos mit ihm, auf denen der sympathische, mit ausgebreiteten Armen immer für Stimmung in der Sparkassen-Arena sorgende Rechtsaußen auch schon wieder lächeln konnte.

Es war die 24. Spielminute, als er am Sonnabendabend gegen LIT erstmals aktiv ins Spielgeschehen eingriff, in der 29. Spielminute sein erstes Tor erzielte, zum 18:11, knapp vier Minuten vor Spielende mit einem verwandelten Siebenmeter zum 30:24 traf und mit einem Traumpass auf Linksaußen Henning Stöhr kurz darauf seinen perfekten persönlichen Schlusspunkt setzte.

Vorfreude auf das, was jetzt kommt

Teil eins war geschafft. Es sollte der einfachere gewesen sein. Teil zwei wurde zu einem emotionalen Höhepunkt. Da stockte selbst OHV-Teammanager Ewald Meyer bei seinen Abschiedsworten die Stimme. Große Anerkennung zollte auch Fanclub-Vorsitzender Michael Meyer Josip Crnic: „Du hast es verdient, in die Hall of Fame des OHV zu kommen.“

So emotional aufwühlend der Abschied auch war, so groß ist für Crnic jetzt aber auch die Vorfreude auf das, was kommt. Denn Crnic geht nicht ganz. Er wechselt nur die Seiten. Er engagiert sich künftig als Sportlicher Leiter für den OHV und wird die zweite Mannschaft in der Oberliga trainieren sowie auch weiterhin die Mädchen im MTV Aurich.

Neben Crnic hatte der OHV-Teammanager zuvor sieben Spieler mit Präsenten verabschiedet, die in der kommenden Saison aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr für den OHV spielen werden:

- Lukas Meinke und Simon Stöhr. Beide waren Stammspieler in der zweiten Mannschaft, haben aber mit der Ersten trainiert und auch in Punktspielen ausgeholfen. Stöhr wird kommende Saison für den TvdH Oldenburg in der neu gebildeten Regionalliga spielen;

- Balazs Molnar, Ryuga Fujita und Torwart Kai Ebeling. Die Drei haben eine Saison für den OHV gespielt;

- Petar Puljic. „Menschlich hat er eine absolute Eins verdient“, sagte Meyer. Der OHV hatte den kroatischen Rückraumspieler zur Saison 2021/22 verpflichtet und jetzt den Vertrag nicht verlängert;

- Jorit Reshöft. Der 19-jährige Auricher hat seine erste Saison im Männerhandball gespielt und wechselt zur kommenden Spielserie zur Eintracht nach Hildesheim. Der bisherige Ligakonkurrent spielt noch um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.