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Tabellenführer OHV Aurich II verliert knapp gegen Verfolger

Die Verbandsliga-Handballer des OHV II unterlagen am Sonnabend vor rund 250 Zuschauern dem TV Schiffdorf mit 28:29 Toren. Extrem spannend die Schlussphase.

Rund 250 Fans sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse im Spitzenspiel.

Im Angriffsspiel des OHV II setzte Simon Stoehr gegen den TV Schiffdorf starke Akzente und war am Ende achtfacher Torschütze.Fotos: Bernd Wolfenberg

Die Enttäuschung war bei den OHV-Spielern groß.

Aurich - Es waren Bilder, die Bände sprachen. Total geknickt saßen die Handballer des OHV Aurich II nach dem Schlusspfiff auf dem Boden oder versteckten ihren Frust im Trikot. Mit 28:29 Toren hatten sie als Tabellenführer das Spitzenspiel in der Verbandsliga gegen den zweitplatzierten TV Schiffdorf verloren. Und dabei keineswegs enttäuscht. Es war der Angriff, der den entscheidenden Unterschied ausmachte.

Die Enttäuschung war bei den OHV-Spielern groß.

Das Spitzenspiel wurde seinem Namen in jeder Hinsicht gerecht. Angefangen bei der Kulisse auf der Tribüne über einen leidenschaftlichen Auftritt beider Mannschaften bis hin zu einer klasse Leistung, die ebenfalls beide Teams zeigten. Rund 250 Zuschauer, unter ihnen etwa 30 mitgereiste Schiffdorfer, machten in der Ellernfeldhalle Stimmung. Es war schon ein besonderes Spiel. Mit einem Sieg hätte der OHV einen großen Schritt in Richtung Aufstieg in die Oberliga machen können. Ob es das war, was zum Fehlstart der Auricher beitrug? „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen“, sagte OHV-II-Trainer Sören Rossow mit Blick auf die Anfangsphase. Auf jeden Fall sorgte dafür aber ein stark aufspielender Gegner.

Die Auricher fanden zunächst keine Lösung, die gegnerische Abwehr zu überwinden. Sehr gut allerdings auch im Tor der Schiffdorfer Lukas Ketteler. Das alles sorgte aber nicht dafür, die Angespanntheit abzulegen.

 

Erstes Feldtor für OHV II in der elften Spielminute

 

Erst in der vierten Minute gelang dem OHV das erste Tor. Per Siebenmeter. Auch der zweite Treffer resultierte aus einem Strafwurf. In der achten Minute. Beide verwandelte Arne Tuinmann sicher. Ihm gelang auch Treffer Nummer drei, als er sich mit einer Einzelaktion auf der für ihn ungewohnten linken Rückraumseite durchsetzte. Das war in der elften Minute. Es war der erste aus dem Spiel heraus erzielte Treffer der Auricher. Aber alle drei waren immer nur Anschlusstreffer. Denn die Schiffdorfer hatten von Anfang mit variablem Angriffsspiel die Tore vorgelegt.

Mit einer geänderten Taktik in der Defensive und personellen Wechseln im Angriff fand der OHV Mitte der ersten Halbzeit dann ins Spiel. Während Henning Stoehr in der Abwehr auf der vorgezogenen Position den Spielaufbau der Schiffdorfer störte, setzte sein Bruder Simon im Angriff im linken Rückraum Akzente. Trotzdem ging der OHV mit einem Drei-Tore-Rückstand (10:13) in die Halbzeitpause. 13 kassierte Tore waren ja nicht das Ding. Es waren die leichten Ballverluste und teils hektischen Aktionen im Angriff, mit denen sich die Auricher um ein besseres Ergebnis brachten.

 

Mit dem Ausgleich ist es wie verhext

 

Der Beginn der zweiten Halbzeit war ein Spiegelbild zum Auftakt der ersten 30 Minuten. Die Auricher starteten mit einem Fehlpass im Angriff, fingen sich im Gegenzug ein unglückliches Tor ein. In der 37. Spielminute lagen sie dann mit sechs Toren zurück (13:19). Daran hatte der sprunggewaltige Joel Hoppe im Schiffdorfer Team mit vier Treffern großen Anteil. Damit war jedoch Schluss, als OHV-Trainer Rossow ihm eine Manndeckung verordnete. Henning Stoehr ließ Hoppe von da an keinen Freiraum mehr. Mit Folgen für den gesamten Schiffdorfer Angriff. Den stellten die Auricher mit ihrer engagierten Abwehrleistung vor Probleme.O

Mitte der zweiten Halbzeit betrug ihr Rückstand nur noch drei Tore. Was den Schiffdorfer Trainer Michael Bollhöfer veranlasste, die Auszeitkarte zu setzen. Mit einem „Wir bleiben konzentriert, wir schaffen das“ schickte er seine Mannschaft zurück ins Spiel. Der OHV setzte das Spiel aber mit dem Da-geht-noch-was-Gefühl fort. Und war in der 47. Minute erstmals bis auf ein Tor herangekommen. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. Aber der verflixte Ausgleich gelang nie. Auch deshalb nicht, weil die Auricher zu viele klare Tormöglichkeiten ausließen. „In der Abwehr haben wir vieles richtig gemacht. Aber vorne haben wir zu viele freie Chancen liegengelassen“, so das Fazit von Rossow.

Der OHV hat damit zwar in dieser Saison erstmals ein Heimspiel verloren. Verloren ist damit im Aufstiegsrennen jedoch gar nichts. Es ist nur wieder spannender geworden.

 

OHV Aurich II – TV Schiffdorf 28:29 (10:13)

OHV Aurich II: Müller, Dahlhoff; L. Meinke, Gronau (1), Tuinmann (8/davon 3 Siebenmeter), H. Stoehr (3), Speckmann, Frerichs, Neumann (3), S. Stoehr (8), S. Meinke, Schrainer, Engelbarts, Eilers (5).

TV Schiffdorf: Ketteler, Kuck; Thomas (1), Habemann (7), Steffens (1), Langwucht (6), Aukschlat, Wesche, Olsowski (7/3), Göbel, Hoppe (7), Bombe, von Bassen.

Zeitstrafen: OHV II 4 Minuten – TV 12.

Siebenmeter: OHV II 4/3 verwandelt – TV 3/3.

Zuschauer: rund 250.

Torfolge: 1:4 (6. Spielminute), 3:8 (14.), 8:11 (23.), 10:12 (25.), 10:13 (30.); 11:16 (33.), 13:19 (36.), 16:21 (42.), 19:21 (44.), 21:22 (47.), 21:24 (50.), 23:24 (53.), 26:27 (57.), 26:29 (58.), 28:29 (60.).