Heute: Pure Derby-Vorfreude

Packend war das erste Derby-Aufeinandertreffen, als der OHV Aurich (mit Ball Jonas Wark) beim Wilhelmshavener HV antrat und positiv überraschte. Am Freitag steigt jetzt in der Sparkassen-Arena in Aurich das Rückspiel.Foto: Bernd Wolfenberg
Es ist in der 3. Handball-Liga Nord das Spiel der Spiele: das Derby zwischen dem OHV Aurich und dem Wilhelmshavener HV. Und wenn der OHV als nach wie vor Außenseiter dann noch mit den Empfehlungen von außerordentlichen Ergebnissen antreten kann, ist das das Tüpfelchen obendrauf auf die ohnehin schon große Spannung. Zu ungewohnter Zeit, am heutigen Freitag, kommt es in Aurich um 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena zum Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften.
Im Vorfeld zeigt sich bereits: das Spiel elektrisiert die Fans. „Der Vorverkauf läuft richtig gut“, sagte OHV-Teammanager Ewald Meyer. Erwartet werden zwischen 1700 und 2000 Zuschauer.
Beste Werbung hat der OHV für das Derby selbst gemacht, als er am 4. März mit dem Sieg beim Tabellenzweiten MTV Braunschweig für die Riesenüberraschung des Spieltages sorgte. Das ist das eine.
OHV sorgte im Hinspielfür Riesenüberraschung
Das andere: der OHV hat auch im Hinspiel in Wilhelmshaven überrascht. Das gewann er mit 28:25 Toren. Es war der erste Auswärtssieg der Auricher in einem Derby überhaupt, seit es die 3. Liga gibt. Seit der Saison 2010/11. Danach hatte es eine Viertelstunde vor Schluss nicht ausgesehen. Da lagen die Auricher noch mit vier Toren zurück. Seine Mannschaft sei in den wichtigen Momenten nicht dagewesen, sparte WHV-Trainer Christian Köhrmann damals nicht mit Kritik.
Und das Dritte: der OHV gab am Montag bekannt, dass Evgeny Vorontsov seinen Vertrag beim OHV um zwei Jahre verlängert hat. Zuvor hatte er zwölf Jahre für den WHV gespielt. Die Verbindung ist zwar noch da, aber nicht mehr so intensiv. „Wenn es passt, dann bin ich noch immer als Zuschauer bei den Heimspielen“, sagt Vorontsov, der nach wie vor in Wilhelmshaven wohnt. So wie er, freuen sich aber auch alle anderen OHV-Spieler auf das Derby.
Der eigentliche Drittliga-Kader der Auricher ist nach den Abgängen zuletzt von Rade Radjenovic und Nikita Pliuto zwar noch kleiner als er ohnehin schon war. Deshalb hatten auch die wenigsten der Mannschaft diesen Erfolg beim MTV Braunschweig zugetraut. Aber er hat gezeigt, dass er sich nicht unterkriegen lässt.
Am vergangenen Wochenende hatten alle Drittligateams spielfrei. „Wir haben das Wochenende auch frei gegeben, um zu regenerieren“, sagte Meyer.
Auch die Wilhelmshavener hatten von ihrem Trainer Christian Köhrmann ein freies Wochenende bekommen. Seit Montag ist der Fokus in beiden Teams im täglichen Training auf das Derby gerichtet.
Wir sind heiß und wollen an den kürzlichen Heimerfolg anknüpfen, schrieben die Wilhelmshavener am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite. Das Spiel hatten sie mit 34:19 Toren gegen den Tabellenletzten HSG Nienburg gewonnen.
Der OHV präsentiere sich sehr formstark, äußerte sich WHV-Kaiptän Matej Kozul am Donnerstag in den sozialen Medien. Das werde ein harter Brocken. Aus dem Hinspiel habe der WHV noch etwas gutzumachen: „Und das wollen wir auch tun.“
Auch der OHV kann es kaum erwarten. Noch einmal schlafen, dann ist Derbytime, hieß es dort am Donnerstag auf der Facebook-Seite.
Personell kann der OHV für das Derby mit der Bestbesetzung planen. „Alle sind, Stand Donnerstag, dabei“, sagte Meyer. Spieler aus der zweiten Mannschaft werden den Kader wieder verstärken.