Auricher Handball-Drittligist arbeitet an größerem Kader

Die Mannschaft des OHV Aurich ist am Sonnabend ein letztes Mal in dieser Saison gefordert, wenn sie im Heimspiel auf die TSV Burgdorf II trifft. Foto: Bernd Wolfenberg
Aurich - Einmal noch: Dann wars das bereits für diese Saison für die Drittliga-Handballer des OHV Aurich. So früh wie noch nie. Aber dieses eine Mal noch, da soll es besser laufen als die Spiele zuletzt. Zum Abschluss der Saison treffen die Auricher am Sonnabend um 19 Uhr im Heimspiel in der Sparkassen-Arena auf den Tabellenneunten, die TSV Burgdorf II. „Arbeitslos“ sind Mannschaft und OHV-Verantwortliche danach aber nicht.
Die Punktspiele sind zwar zu Ende. Und die neue Saison startet erst wieder Anfang September. Während die Spieler, deren Verträge bis zum 30. Juni laufen, sportlich in der Zeit weiter am Ball bleiben, arbeiten die Vereinsverantwortlichen daran, ein konkurrenzfähiges Team für die kommende Saison zusammenzubauen. Denn klar ist allen: Mit solch einem kleinen Kader wie in dieser Saison wollen sie nicht noch einmal an den Start gehen. Der war damals auf knappster Kante genäht. Drei unverhoffte Abgänge im Laufe der Saison (Fynn Menne, Rade Radjenovic und Nikita Pliuto) haben die personelle Lage dann noch weiter verschärft.
Auricher haben bereits Kreisläufer verpflichtet
„Wir wissen, dass wir einen größeren Kader haben müssen als in dieser Saison“, sagte Lutz Günsel, zusammen mit Jörg Schmeding Geschäftsführer des wirtschaftlichen Trägers der Mannschaft OHS. „Wir werden nächste Saison auf jeden Fall 14 bis 16 Spieler haben. Wir sind da auch auf einem guten Weg“, so Günsel weiter. „Wir möchten in der nächsten Saison ein besseres Bild abgeben als diesmal.“
Wie berichtet, haben Evgeny Vorontsov und Torwart Edgars Kuksa erst kürzlich ihre Verträge um zwei Jahre verlängert. Andere Spieler haben noch Verträge über diese Saison hinaus. „Bis auf zwei Spieler, die noch nicht genau wissen, ob sie beim OHV weitermachen, bleiben alle dabei“, sagte Günsel. Deshalb werden beim letzten Heimspiel auch keine Spieler verabschiedet.
Nachwuchsspieler aus eigenen Reihen erhält Vertrag
Mit Henning Stoehr haben die Auricher einen ersten Zugang, einen Nachwuchsspieler verpflichtet. Ganz neu ist er nicht, kam der Noch-A-Jugendliche doch bereits in dieser Saison zu einigen Einsätzen im Drittliga-Team. Neu verpflichtet hat der OHV zudem bereits einen Kreisläufer. Der Name bleibt noch unter Verschluss. „Es fehlt noch die Unterschrift“, nannte Günsel den Grund. Auch für andere noch zu besetzende Positionen im Team ist der OHV auf dem Spielermarkt unterwegs. Sehr viele Spieler seien schon zum Probetraining gekommen, so Günsel. Speziell für den Rückraum, ob auf der rechten oder linken Seite oder der Mitte, sind die Auricher noch auf der Suche nach Verstärkung. „Priorität hat dabei die Suche nach einem Linkshänder“, sagte Günsel.
OHV-Trainer Pedro Alvarez arbeitet zusammen mit Teammanager Ewald Meyer zudem daran, die punktspiellose Zeit nicht nur mit „normalem“ Training zu füllen. Geplant sind auch Freundschaftsspiele. Der Aufwand dafür ist allerdings groß. Mannschaften in der näheren Umgebung aus unterklassigen Ligen kommen als Gegner nicht in Frage, da sie noch bis mindestens Mitte Mai im Punktspielbetrieb sind. Und Spiele gegen mögliche Drittligisten, die nicht in der Abstiegsrelegation, den Aufstiegsspielen oder der DHB-Pokal-Qualifikationsrunde im Einsatz sind, die sich an diese Punktspiele anschließen, sind mit weiten Fahrten verbunden.
An das Hinspiel gegen Burgdorf II hat der OHV gute Erinnerungen
Zunächst einmal will die OHV-Mannschaft jetzt aber alles in das letzte Punktspiel legen. Personell sieht es ein bisschen besser aus als am vergangenen Sonnabend bei der HSG Nienburg. „Jannes Hertlein ist wieder dabei“, sagte Meyer. Hertlein fehlte in dem Spiel krankheitsbedingt. Verstärkung kommt wieder aus der zweiten Mannschaft mit den Brüdern Henning und Simon Stoehr.
Fest steht vor dem Spiel bereits eins: Der OHV bleibt Tabellensiebter. Egal, wie das Spiel ausgeht. Klar ist aber, dass sich der OHV mit einem positiven Ergebnis in die Pause verabschieden möchte. Das Hinspiel endete unentschieden (28:28). Damals punktete der OHV mit einer Rumpfmannschaft, sah lange Zeit bereits wie der Verlierer aus, bevor dann in den letzten zehn Minuten auch noch mehr möglich gewesen wäre. Da führte der OHV vier Minuten vor Schluss 28:26.
Aber nicht nur die TSV Burgdorf II ist am Sonnabend Gegner der Auricher. Sie müssen es auch noch mit der Fußball-Bundesliga aufnehmen. Dort treffen fast zeitgleich im brisanten Abendspiel Bayern München und Borussia Dortmund aufeinander. Günsel hofft trotzdem auf eine gut gefüllte Sparkassen-Arena, in der das Stimmungsbarometer zuletzt wieder ganz weit nach oben ausschlug.