Vereinsnachrichten
Zum Auftakt gab es Fußball
Vor einer Woche ist Sven Suton erst aus dem Urlaub zurückgekehrt. In seiner Wahlheimat Aurich hat sich der neue Trainer des Handball-Drittligisten OHV Aurich schon ein wenig umgeschaut. Die Stadt gefällt ihm. „Es soll hier auch guten Espresso geben, das ist schon mal wichtig“, sagt der 31-Jährige. Am Montag hat der Nachfolger des glücklosen Trainers Pedro Alvarez seine Spieler zum Trainingsauftakt in die Arena gerufen. Seine Arbeit beim OHV Aurich hat er aber sozusagen schon vor einigen Wochen ehrenamtlich aufgenommen. Gemeinsam mit OHS-Geschäftsführer Thomas Grotjan hat er viele Gespräche mit Spielern, möglichen Neuzugängen und deren Beratern geführt. Nun ist der Kader für die neue Saison vollzählig, wieder steht der Auricher Drittligist vor einem größeren Umbruch.
Nicht nur auf dem Spielfeld gibt es Veränderungen. Der OHV Aurich stellte in den vergangenen Wochen neue Gesichter und alte Bekannte auf wichtigen Positionen vor. Sven Suton ersetzt Pedro Alvarez auf der Trainerbank, Thomas Grotjan übernimmt den Posten der OHS-Geschäftsführung von Lutz Günsel und Jörg Schmeding. Neue Vereinsvorsitzende ist seit einigen Wochen Insa Schubert. Sie hat Ulrich Mittelstädt abgelöst.
OHV-Trainer Suton steht mit dem Beginn der Vorbereitung vor der anspruchsvollen Aufgabe, eine Mannschaft zu formen. „Wir haben sechs neue Spieler auf Schlüsselpositionen und eigentlich eine gute Mischung aus jungen und älteren Spielern. Mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben“, sagt Suton. Sorgfältig haben er und Grotjan eine Liste mit möglichen Neuzugängen abgearbeitet. Mit der Auswahl sind beide zufrieden. „Für ein besseres Miteinander sollen die neuen Spieler auch langfristig bleiben und den OHV nicht nur als Durchgangsstation zu einer höheren Liga sehen“, sagt OHS-Geschäftsführer Grotjan und denkt an die Kaderzusammenstellung in der abgelaufenen Saison.
Nerdin Vunic, Robin Leunissen, Janno Borke und Axel Rämhed sind für die verschiedenen Rückraumpositionen vorgesehen. René Mihaljevic soll am Kreis wirbeln und dafür sorgen, dass die 6:0-Deckung verbessert wird. Für die rechte Außenbahn hat der OHV Aurich Christian Braun verpflichtet. Gemeinsam mit dem verbliebenen Stamm haben die Auricher nach Meinung der Verantwortlichen einen schlagkräftigen Kader beisammen.
Suton will vor allem mehr Tempo auf dem Spielfeld sehen. Das 5:1-Abwehr-System wird beibehalten, die Abläufe bei der 6:0-Deckung sollen verbessert werden. Um die Spieler schnell in seine Philosophie des Handballs einzuweisen, hat er seine üblichen Trainingsabläufe in der Vorbereitung geändert. „Es wird ein Mix aus konditionellen und spieltaktischen Inhalten geben“, sagt Suton.
Ganz wichtig für den neuen OHV-Trainer: Die neu formierte Mannschaft soll so schnell wie möglich eine Einheit auf und neben dem Platz werden. „Das kann man nicht erzwingen, aber wir wollen durch den Handball Freunde werden“, sagt Suton. Über glühende Kohlen will Suton seine Spieler nicht schicken, von derart plakativen Aktionen hält der OHV-Trainer nicht viel. Dafür soll die Mannschaft bei einer Kanufahrt näher zusammenrücken oder auch bei einem Mannschaftsabend ohne Trainer gemeinsam Zeit verbringen.
Suton musste vor einigen Monaten nicht lange überlegen, als ihn der Anruf des OHV-Teammanagers Ewald Meyer erreichte. Der 31-Jährige war nach seiner Arbeit beim Oberligisten TuS Haren auf Jobsuche und schlug für den OHV andere Angebote aus. Einige Spieler kennt er aus seiner aktiven Zeit bei den Niederländern von „Hurry Up“, einem altbekannten Testspielgegner der Auricher. Eine Verletzung beendete seine Spielerkarriere, Trainer wollte er schon immer sein. „Mit 16 habe ich schon Jugendmannschaften trainiert“, sagt der Deutsch-Kroate.
Ein Autoritätsproblem fürchtet Suton ob seines noch jungen Alters nicht. „Wer kein Respekt aufbauen kann, hat ein Problem mit sich. Ich habe auch schon ehemalige Bundesligaspieler trainiert. Es gab noch nie Schwierigkeiten“, sagt Suton.
Er bezeichnet sich selbst als durchaus verständnisvoll, wenn es aber nicht wie gewünscht liefe, könne er aber auch mal laut werden. „Die Spieler dürfen sich auch gerne einbringen und ihre Ideen präsentieren“, sagt der Neue auf der OHV-Trainerbank.
Bevorzugter Spieltag bleibt der Sonntag
Davon können sich die OHV-Fans schon bald überzeugen. Denn auch das ist neu: Bei den verschiedenen Testspielen in der Sparkassen-Arena sind Zuschauer zugelassen, das war in den beiden vergangenen Jahren unter Trainer Alvarez, der sich nicht in die Karten schauen lassen wollte, noch anders. Die meisten Ligaspiele der Auricher Handballer werden ab dem 1. September am Sonntag ausgetragen. „An diesem Tag kommen einfach mehr Zuschauer“, sagt Grotjan.
Für die Vorbereitungsspiele haben die Auricher vier Termine in der heimischen Arena. Am 30. Juli ist Drittliga-Aufsteiger Habenhausen zu Gast. Am 1. August gibt es ein Spiel gegen Varel und somit ein Wiedersehen mit dem langjährigen OHV-Trainer Arek Blacha. Am 15. August ist Cloppenburg der Gegner, am 23. August geht es gegen TvdH Oldenburg. Anwurf ist immer um 19.30 Uhr. Auswärts trifft der OHV unter anderem auf Nordhorn und Wilhelmshaven.
„Wir wollen durch
den Handball
Freunde werden.“
Sven Suton
Trainer OHV Aurich