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Vereinsnachrichten

Nervöser OHV verpatzt den Saisonstart

Auricher Handballer verlieren mit 32:33 gegen die TSG Bielefeld. Die Zuschauer erleben ein Wechselbad der Gefühle

OHV-Vorsitzende Insa Schubert verabschiedete die ehemaligen OHS-Geschäftsführer Jörg Schmeding (links) und Lutz Günsel (rechts).

Trainer Sven Suton stellte nach dem Sieben-Tore-Rückstand um.

Rostyslav Polishchuk warf gegen die gute Defensive der Bielefelder fünf Tore. Wenn die OHV-Spieler nicht so viele technische Fehler gemacht hätten, wäre für die Auricher durchaus ein Sieg zum Auftakt möglich gewesen.Fotos: Helmut Vortanz

Entsetzen, Enttäuschung, zwischenzeitlicher Jubel und am Ende ein wenig Ernüchterung: Die OHV-Zuschauer erlebten beim ersten Heimspiel des Handball-Drittligisten ein Wechselbad der Gefühle. Die Mannschaft von Trainer Sven Suton ging knapp mit 32:33 gegen die TSG Altenhagen/Bielefeld als Verlierer vom Feld. Mitte der ersten Halbzeit lagen die Auricher Handballer noch mit sieben Toren zurück, am Ende fehlte nur ein Tor zu einem Unentschieden. Kämpferisch war der neu formierten Mannschaft nichts vorzuwerfen, doch ohne die zahlreichen leichten Fehler im Abspiel und Torabschluss wäre ein Sieg zum Auftakt durchaus möglich gewesen.

OHV-Trainer Sven Suton war nach der verpatzten Heimpremiere naturgemäß enttäuscht. „Ein Sieg ist immer verdient, wir haben zu viele technische Fehler gemacht“, sagte Suton auf der anschließenden Pressekonferenz. Das Fehlen des verletzten Leistungsträgers Kevin Wendlandt hätte sich auf dem Feld bemerkbar gemacht. Die kämpferische Einstellung seiner Spieler gefiel dem Trainer aber.

Alles war angerichtet für ein Handballfest nach der langen Sommerpause. 1000 OHV-Anhänger waren in die Sparkassen-Arena gepilgert, um den neuen OHV zu sehen. Sieben Neuzugänge musste Trainer Suton integrieren, beim Anwurf standen mit Nerdin Vucic, Axel Rämhed und Rene Mihaljevic drei von ihnen in der Startformation. Die Partie nahm schnell Fahrt auf, nach fünf Minuten hatten beide Mannschaft bereits fünf Tore erzielt. Doch dann häuften sich die Fehler im Angriff und dem Gegner aus Bielefeld gelang alles. Hellwach und zielsicher vor OHV-Torhüter Edgar Kuksa zogen die Gäste auf 17:10 davon.

Die Stimmung hätte zu diesem Zeitpunkt unterschiedlicher nicht sein können. Einige schüttelten entsetzt den Kopf, andere schüttelten sich nur und feuerten die Mannschaft frenetisch und trotzig an. Suton rief die Spieler zusammen und reagierte. Wilke de Buhr löste den etwas glücklosen Henning Stoehr auf Linksaußen ab, Jannes Hertlein kam in die Partie und sorgte für mehr Stabilität in der Deckung. Das war auch nötig, weil die Gäste aus Bielefeld zuvor häufig einfache Tore über den Rückraum warfen. Nun war Zug drin. Der OHV Aurich steigerte sich und warf fünf Tore in Serie, bis zur Halbzeit verkürzten die OHV-Spieler den Rückstand bis auf drei Tore.

In der zweiten Habzeit gelang den Gästen aus Bielefeld wieder ein guter Start, der Vorsprung wuchs wieder auf sechs Tore an. Dann holte Bielefelds Trainer Niels Pfannenschmidt die Auricher wieder ins Spiel zurück. Nachdem er sich lautstark mit dem Schiedsrichter austauschte, belegte der ihn mit einer Zwei-Minuten-Strafe. Der OHV verkürzte den Rückstand auf zwei Tore, Jannes Hertlein vergab die große Chance, auf ein Tor heranzukommen. Im Gegenzug zog Bielefeld wieder auf drei Tore davon.

In den letzten Minuten wurde es dann doch noch spannend. „Durch leichte Fehler haben wir Aurich wieder ins Spiel kommen lassen“, sagte Bielefelds Trainer Pfannenschmidt. Eine Minute vor Abpfiff der Begegnung lag der OHV plötzlich nur noch mit einem Tor zurück, die Halle tobte. Ein Ballverlust von Evgeny Voronstov verhinderte die Möglichkeit zum Unentschieden.

So feierten die Bielefelder nach der Schlusssirene den Auswärtssieg zum Auftakt. Trainer Pfannenschmidt machte den Aurichern aber noch Mut. „Beide Mannschaften können oben mitspielen.“ Von den neuen OHV-Spielern überzeugte vor allem Rückraumspieler Robin Leunissen, der sechs Tore erzielte.

OHV Aurich – TSG Altenhagen Bielefeld 32:33 (16:19).

OHV Aurich: Kuksa, Jungvogel; de Buhr (3), Vorontsov (2), Hertlein (5), Polishchuk (5), Leunissen (6/davon 3 Siebenmeter), Vunic (5), Mihaljevic (3), Braun (2), Rämhed, Stoehr (1).

TSG Bielefeld: Raeber, Strakeljahn (3), Oetjen (1), Broyer (2), Engelhardt (2), Strathmeier (3), St. Claire (1), Pretzewofsky (3), Waldhof (1), Dragunski (2), Schoesse (7/ davon 3 Siebenmeter), Nowatzki (8).

Zeitstrafen: OHV Aurich 4 Minuten / Bielefeld 6 Minuten

Siebenmeter: OHV 3 von 5/ Bielefeld 3 von 3

Schiedsrichter: Eelco Schmitz, Robin Schmitz

Zuschauer: 1000

Torfolge: 3:3 (4.), 5:7 (9.), 9:5 (17.), 16:19 (30.), 18:23 (33.), 25:31 (50.), 30:33 (59.), 32:33 (60.).