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Vereinsnachrichten

Der Siebenmeter-Spezialist im OHV-Tor

Marten Jungvogel hofft gegen Spenge auf einen weiteren Einsatz. So bereitet er sich auf die Eins-gegen-Eins-Duelle vor

OHV-Torhüter Marten Jungvogel in seinem Element in der Erwartung eines Siebenmeters. In Melsungen durfte er von Anfang an spielen.Foto: Bernd Wolfenberg

Beim Aufwärmen vor dem Auswärtsspiel in Melsungen dachte Marten Jungvogel nicht im Traum daran, gleich von Beginn an im Tor zu stehen. Doch dann tippte ihm OHV-Trainer Sven Suton auf die Schulter und sagte „Marten, mach dich bereit“. Der junge Torhüter lieferte dann, beflügelt von der temporären Beförderung, eine starke Leistung ab und trug maßgeblich zum Erfolg der Auricher Handballer bei. „Das hat sehr gut geklappt. Ich freue mich über das Vertrauen und habe es auch zurückgegeben“, sagt Jungvogel.

Dieser Einsatz über die gesamte Spielzeit hat das Selbstvertrauen des Torhüters gestärkt. Nun darf sich Jungvogel die berechtigte Frage stellen, ob er auch am Sonntag im Heimspiel gegen den TuS Spenge (17 Uhr) im OHV-Kasten stehen wird. „Wenn es nach mir geht, darf es ruhig so weitergehen. Das war natürlich gut für das Selbstvertrauen“, sagt der 23-Jährige.

2019 schloss sich Jungvogel dem OHV Aurich an. Erst machte er nur beim Training mit, doch sein Talent fiel den Verantwortlichen schnell auf und er erkämpfte sich mit der Zeit einen festen Platz im Kader. Seitdem ist die Torhüterposition fest in der Hand des lettischen Nationaltorhüters Edgars Kuksa. „Unter Pedro Alvarez waren die Rollen klar verteilt. Wenn Edgars fit war, hat er auch gespielt“, erzählt Marten Jungvogel, der zugibt, nicht das beste Verhältnis zum ehemaligen Trainer gehabt zu haben.

Jetzt ist vieles anders. Die Stimmung beim OHV ist hervorragend, das hat Marten Jungvogel bereits beim Trainingsauftakt bemerkt. „Die Neuzugänge sind bereits gut integriert, es gibt keine Grüppchen bei uns“, sagt Jungvogel.

Videoschulung hilft ihm beim Siebenmeter

Jungvogel hat in seiner Kindheit zunächst Fußball gespielt, selbstverständlich im Tor. Seine Schulfreunde Maxim und Nikita Pliuto, auch ehemalige OHV-Handballer und mittlerweile in der großen Handball-Welt unterwegs, machten ihm den Handballsport schmackhaft. „Das hat gleich gut funktioniert“, erinnert sich der OHV-Torwart.

Torhüter gelten in der Handball-Szene als etwas verrückt. Ein waghalsiger Job, der auch mal weh tun kann, wenn die Bälle aus kürzester Entfernung auf den Körper prallen. Marten Jungvogel liebt das und will sich ständig verbessern. Dafür studiert er die Würfe der Gegner im Video. „Man erkennt die Wurfroutinen der Spieler und erkennt, welche Würfe sie ausführen“, sagt Jungvogel.

Der junge Brookmerlander ist durch den Anschauungsunterricht zu einem echten Sieben-Meter-Spezialisten geworden. „Ich habe gemerkt, dass es beim Siebenmeter eine gute Chance gibt, den Ball zu halten. Bei Würfen aus der Distanz spielen noch andere Faktoren eine Rolle“, so Jungvogel.

Ein guter Torhüter ist aber auch nur so gut wie seine Abwehr. Und auf die durfte sich Jungvogel in Melsungen verlassen. „Das war schon stark, wie sie gearbeitet haben“, sagt Jungvogel. Auch gegen den TuS Spenge erwartet der Torhüter am Sonntag eine Abwehrschlacht. Das sei in den vergangenen Jahren immer so gewesen gegen Spenge. Doch ein Turm in der Schlacht hat aufgehört. „Oliver Tesch ist bei ihnen nicht mehr dabei. Das ist schon ganz gut für uns“, sagt der Torhüter. Wichtig wird sein, die Fehlerquote gering zu halten. Gelingt dies, ist der OHV Aurich nur schwer zu besiegen. „Gegen Bielefeld haben wir noch 20 technische Fehler gemacht. Da wird es dann schwer, zu gewinnen“, so Jungvogel. In Melsungen passte dann schon vieles besser. Vorne erzielten die Angreifer 37 Tore, bei der OHV-Defensive gab es für den Gegner kaum ein Durchkommen.

Jungvogel hofft auf einen Einsatz, er möchte sich entwickeln. In Aurich gefällt es dem jungen Ostfriesen, der sonst in Norden bei der Polizei beschäftigt ist. Sein Vertrag beim OHV läuft noch bis zum Saisonende 2027. Wenn es nach Jungvogel geht, will er den Vertrag auch erfüllen. „Ich spiele sehr gerne für den OHV.“