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Ich kann mich nur wiederholen:

Denn ich hab’s ja schon tausendmal gesagt: Lange Pausen sind nix. Also nix für den Körper und schon gar nix für die Omme. Siehste ja schon bei den Schülern, wenn die aus den langen Sommerferien zurück in die Schule kommen; da ist nix mehr mit Konzentration und dem großen ABC – von den Lehrern ganz zu schweigen. Diese Phänomene sind seit Jahren, wenn nicht sogar seit Jahrzehnten bekannt. Der Wortschatz schwindet und der aufrechte Gang leidet, wenn du wochenlang nicht einmal geringstes Gewicht hebst. So bildeten sich auch bei mir die letzten Muskeln noch zurück. Tagelanges Herumlungern in der Hängematte brachte auch noch den allerletzten Gehirnstrom zum Erliegen. Aber das alles habe ich sicherheitshalber schon vorher notiert.

Trotz alledem haben sie uns – gefühlt – sieben Monate ohne Handball gelassen. Mutterseelenallein! Zwischen dem letzten Spiel der vergangenen Saison und dem ersten, dem heutigen der neuen Saison hat uns der DHB rein gar nichts Adäquates angeboten. Völlig hilflos, nahe der Verzweifelung, blieb uns schon recht bald nichts anderes mehr übrig, als schon frühmorgens den Dummbatzsender RTL2 einzuschalten. Was hätten wir denn stattdessen tun sollen?

Zaghafte andere Versuche hat’s gegeben, der Lethargie zu entkommen. Aber schon die ersten Schritte vor’s eigene Haus wurden beschwerlich, weil die Glasfaserverleger einem den ganzen Bürgersteig genommen hatten. Wenn es einem denn doch gelang, über unbefestigte Geheimwege ins Stadtinnere vorzudringen, dann stand man erschrocken vor hundert Baugruben in der ehemaligen Fußgängerzone. Also alles retour. Besuche bei Verwandten erwiesen sich als das, was man auch nicht immer haben muss. Selbst Stippvisiten bei Handballfreunden mündeten in aller Regel nach kurzer Zeit in einer zusätzlichen Trübseligkeit. Flugreisen in den sonnigen Süden wurden auch gleich verworfen, denn was soll es bringen, sich schon vor dem Frühstück in den Liegestuhl am Pool zu legen, wo man doch nur immer dieselben Gesichter sieht. Den Versuch, mir ein zweites Buch zu kaufen, habe ich gleich fallengelassen, denn das liegt, wie so vieles, bestimmt noch im Hafen von Shanghai – und da geht bekannterweise im Moment ja wohl überhaupt nix.

Deshalb ein letztes Mal: Keine Handballpausen mehr!

Und: Ich möchte mich nicht noch mal wiederholen!