Die prickelnde Spannung auf der Aufstiegs-Zielgeraden in der Handball-Verbandsliga hält an. Die scheint den Spitzenreiter, den OHV Aurich II, aber kalt zu lassen. Mit einem ungefährdeten 29:22-Sieg am Sonnabend, dem drittletzten Spieltag, gegen den MTV Eyendorf behauptete die Mannschaft von Trainer Sören Rossow vor rund 150 Zuschauern die Tabellenführung. Aber die beiden Verfolger bleiben hartnäckig dran. Am Saisonende heißt es in Sachen Aufstieg dann zwei aus drei.

In der ersten Halbzeit hatte es allerdings noch nicht nach einer klaren Sache für die Auricher ausgesehen. Hätte es aber durchaus aussehen können. Nur mit zwei Toren führten sie gegen die aus dem 250 Kilometer entfernten, aus dem Landkreis Harburg mit nur acht Feldspielern angereisten Eyendorfer zur Pause. „Was unsere Jungs hier leisten“, so MTV-Trainer Frank Breier, nötigte ihm da allergrößten Respekt ab.

Auricher in Halbzeitzwei nicht aufzuhalten

13 kassierte Tore bis zu dem Zeitpunkt waren aus Sicht des OHV ja grundsätzlich noch okay. Aber richtig zufrieden war Rossow schon damit nicht: „Wir haben in der Defensive zu oft zu früh abgeschaltet, nicht bis zum Ende konzentriert gearbeitet.“ Aber da war ja noch Austen Müller im Tor der Auricher, der eine starke Leistung zeigte.

Mehr als die Defensivleistung waren es aber die nur 15 erzielten Tore, die Rossow monierte. Denn deutlich mehr wären möglich gewesen. Aber freie Torchancen und die Wurfausbeute passten bis dahin noch nicht zusammen.

So kamen die Auricher auch noch nicht so richtig auf Tor-Touren, als sie zwischen der siebten und zehnten Minute ein 4:5 in ein 7:5 gedreht hatten. Auf Zuspiel von Jannick Neumann traf Kreisläufer Steffen Eilers anschließend nur die Latte. Mit einem Siebenmeter gelang dem MTV der Anschlusstreffer, per Gegenstoß der Ausgleich und über den Kreisläufer sogar noch die Führung. Eben, weil der OHV seine Möglichkeiten nicht genutzt hatte.

13:13 hieß es drei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit. Jannick Neumann mit einer Einzelaktion aus dem Rückraum und Nico Gronau, der auf Zuspiel von Austen Müller einen Gegenstoß erfolgreich abschloss, sorgten für das 15:13. Und Müller mit einer Parade Sekunden vor der Pause dafür, dass es dabei blieb.

Aber danach ging dann alles ziemlich schnell. 45 Sekunden nach Wiederbeginn nutzte Henning Stoehr zunächst auf Zuspiel von Eilers die Gegenstoßchance zum 16:13 und 30 Sekunden später einen Fehlpass der Eyendorfer auf gleiche Art und Weise zum 17:13.

Der MTV-Trainer setzte zwar sofort die Auszeitkarte. Aber der OHV war jetzt nicht mehr aufzuhalten. „Wir haben in der zweiten Halbzeit viel besser verteidigt“, sagte Rossow. Im Tor knüpfte Austen Müller an seine starke Leistung aus der ersten Halbzeit an. Bis zehn Minuten vor Schluss ließ der OHV gegen nie aufsteckende, äußerst fair auftretende Eyendorfer lediglich fünf Tore zu. „Da konnten wir uns Fehler im Angriff leisten“, so Rossow. Und er allen im Team Einsatzzeiten geben.

OHV Aurich II: Müller, Dahlhoff; L. Meinke, Gronau (6 Tore) Dannehl, H. Stoehr (6), Speckmann (2), Neumann (3), S. Stoehr (3), S. Meinke, Schrainer (3), Engelbarts (2), Eilers (4/davon 3 Siebenmeter).