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Ein Sieg, der einfach guttut

OHV-Handballer gewinnen bei Eintracht Baunatal mit kleinem Kader spannendes Spiel – einer ragt aus dem Team heraus

Wie im Hinspiel gelangen OHV-Spieler Evgeny Vorontsov fünf Tore gegen den GSV Eintracht Baunatal. Mit dem Unterschied, dass die Auricher das Rückspiel gewannen.Fotos: Bernd Wolfenberg

Herausragend im Auricher Team war Torwart Edgars Kuksa, der mit seinen Paraden maßgeblichen Anteil am Sieg hatte.

Riesige Erleichterung bei den Drittliga-Handballern des OHV Aurich: Mit 27:24 Toren gewannen sie am Sonnabend beim GSV Eintracht Baunatal. Trotz krankheitsbedingter personeller Ausfälle. Mit einem nur kleinen Kader. Aber mit einer starken kämpferischen Leistung. Und mit einem überragenden Edgars Kuksa im Tor. Bis zwei Minuten vor Schluss war in dem Spiel aber noch nichts entschieden.

Zwar lagen die Auricher nie zurück, mussten nur dreimal den Ausgleich hinnehmen, zuletzt beim 9:9 in der 20. Spielminute. Sie schienen beim 19:13 in der 34. Spielminute auch auf der sicheren Seite. Und doch wurde es noch einmal richtig eng. Was zum einen an einer taktischen Änderung im GSV-Team lag. „Wir haben es uns aber auch selber schwergemacht“, nannte OHV-Teammanager Ewald Meyer das andererseits. Am Ende aber freuten sich die Auricher, die von einem kleinen harten Kern von Fans lautstark unterstützt wurden, über einen Sieg. Damit verschafften sie sich bei einem Tabellennachbarn Luft auf das untere Tabellendrittel.

„Das war kämpferisch eine 1000-prozentige Leistung“, sagte Meyer. Aus dem Team stach Kuksa mit 20 Paraden noch hervor.

Dieses Team war am Spieltag auf einen Kaderumfang geschrumpft, der sich in der Woche noch nicht abgezeichnet hatte. Mit Kreisläufer Jannes Hertlein und Rechtsaußen Ryuga Fujita fielen gleich zwei Stammspieler grippekrank aus. Zwar gehörte Petar Puljic nach überstandenen Nackenproblemen wieder mit dazu. Auf seinen Einsatz aber verzichtete Trainer Pedro Alvarez. „Petar hätten wir nur in großer personeller Not gebracht“, sagte Meyer. Es blieben damit magere drei Wechselmöglichkeiten.

Schon gleich zu Beginn ließ Kuksa die Baunataler mit seinen Paraden verzweifeln. Die hatten zudem Pech mit zwei Lattentreffern. Stark aber auch die Auricher Abwehr insgesamt mit Henning Stoehr auf der vorgezogenen Position. Lediglich drei Tore gelangen den Baunatalern gegen dieses Bollwerk in der ersten Viertelstunde. Da hatte der OHV bereits siebenmal getroffen.

Mirko Jaissle, der den erkrankten GSV-Trainer Dennis Weinrich vertrat, setzte die Auszeitkarte. Gegen eine jetzt deutlich konsequenter agierende Eintracht-Abwehr brauchte der OHV, um wieder in Tritt zu kommen.

Auf den Ausgleich der Baunataler antwortete der OHV aber mit drei Toren in Folge. Erst traf Kevin Wendlandt zum 10:9, dann nutzte Evgeny Vorontsov einen Abpraller zum 11:9 und Marcell Hegyi einen leichten Ballverlust der Gastgeber im Angriff zum Gegenstoß, den er mit dem Treffer zum 12:9 abschloss.

Zur Halbzeit führte der OHV mit vier Toren (16:12) und hatte leichtes Spiel, um gleich nach Wiederbeginn den Abstand auf sechs Tore zu erhöhen. Er profitierte dabei von zwei einfachen Ballverlusten der Baunataler.

Noch nicht einmal vier Minuten war die zweite Halbzeit alt, als der GSV-Trainer erneut früh zur Auszeitkarte griff. Seine Mannschaft schickte er mit einer jetzt extrem offensiv ausgerichteten Abwehr zurück ins Spiel.

Und die bereitete den Aurichern Probleme. Siebeneinhalb Minuten blieben sie ohne Tor. Es war die Phase, die Meyer mit dem „wir machen es uns selbst schwer“ beschrieb: „Wir haben es im Angriff dann nicht so gut gemacht.“ Die Auricher ließen Chancen aus.

Die Eintracht kam bis auf zwei Tore heran (17:19). Wendlandt beendete die torlose Phase zwar mit dem Treffer zum 20:17. Dieser Vorsprung hielt bis Mitte der zweiten Halbzeit, obwohl der bis dahin treffsichere Rostyvlas Polishchuk einen Siebenmeter an die Latte setzte.

Aber da war ja noch Kuksa im Tor des OHV, der weiter in Hochform war. Er reihte sich mit einem Treffer auch noch in die Torschützenliste ein, als die Baunataler aufgrund einer Zeitstrafe ihren Schlussmann aus dem Spiel genommen hatten und ihr Tor leer war. Weil die Auricher weiter Torchancen nicht nutzten und sich auch technische Fehler einschlichen, rückte ihnen der Gegner noch weiter auf die Pelle.

Viermal in den letzten zehn Minuten kam der sogar bis auf ein Tor heran. Zuletzt beim 24:25. Knapp zwei Minuten waren da noch zu spielen. Die Auricher verfielen aber auch da, so wie sie es die ganze Zeit nicht getan hatten, nicht in Hektik.

Allen voran Kuksa sorgte dafür, dass den Baunatalern der Ausgleich nicht gelang. Als Jorit Reshöft nach einem klasse Zuspiel von Josip Crnic zum 26:24 traf, Kuksa den erneuten Anschlusstreffer der Baunataler verhinderte, durfte der OHV sicher sein, das Spiel auch gewonnen zu haben.