Erstellt von ON-Online: Silke Meyer

Das letzte Spiel passt perfekt
Fotos: Bernd Wolfenberg
OHV Aurich II sichert im entscheidenden Saisonfinale mit personellen Überraschungen den Verbleib in der Oberliga
Und dann hatte der Zug keine Bremsen mehr: Unter ungewohnten Rahmenbedingungen und mit personellen Überraschungen hat die Mannschaft des OHV Aurich II am letzten Spieltag den Verbleib in der Handball-Oberliga perfekt gemacht. Sie gewann gegen die SG Achim/Baden mit 28:25 Toren und hatte damit bei einem Punkt Vorsprung auf Schlusslicht HSG Delmenhorst den vorletzten Tabellenplatz sicher.
Der Rahmen
Die Mannschaft spielte in der Sparkassen-Arena und nicht in ihrer gewohnten Ellernfeldsporthalle. Das passte zum 25-jährigen Vereinsbestehen, das der OHV am Sonnabend feierte. Sie spielte dort aber auch deshalb, weil die Ellernfeldsporthalle belegt war. Dennis Pahl engagierte sich als Hallensprecher. Und Trommler der Drittliga-Fans des OHV unterstützten die zweite Mannschaft.
Die Mannschaft
Die war mit Verstärkung angetreten. Aber nicht mit Spielern aus der ersten Mannschaft, sondern mit zweien, die noch zu dem Team gehörten, das vor einem Jahr als Meister der Verbandsliga in die Oberliga aufgestiegen war. Der eine war Arne Tuinmann. Der Jetzt-Fußballer bei TuRa Marienhafe hatte in seiner Winterpause schon sporadisch ausgeholfen. Im finalen Spiel jetzt am Sonnabend war zudem noch Jannick Neumann mit dabei. Erstmals. Der Rückraumspieler gehörte im damaligen Verbandsligateam zu den Leistungsträgern, hatte sich in dieser Saison aber vom Handball zurückgezogen.
Das Spiel
Die Auricher begannen konzentriert, kontrolliert und wurden nach ausgeglichenem Beginn auch nicht nervös, als sie nach zwei Gegenstößen der Achimer in der 14. Spielminute mit zwei Toren zurücklagen (5:7). Im Gegenteil. Sie drehten das Spiel mit leidenschaftlichem Einsatz, erzielten vier Tore in Folge zum 9:7. Großen Anteil daran hatte auch Austen Müller im Tor des OHV II. Er zeigte aber nicht nur in dieser Phase herausragende Paraden, sondern war über das gesamte Spiel ein ganz starker Rückhalt.

Ab der 24. Spielminute kam Jannick Neumann dann ins Spiel. Es war, als wäre er nie weggewesen. Er traf gleich zum 11:10 und auch zum 12:10. Zur Halbzeit hieß es 14:12 für die Auricher.
Die knüpften anschließend nahtlos an die zuvor gezeigte starke Leistung an, lösten alle Schwierigkeiten, die sich im Laufe des Spiels noch auftaten, und hielten eine knappe Führung. Aber erst in der Schlussminute durften sie sicher sein, das Spiel auch gewonnen zu haben.
Der OHV musste ab der 41. Spielminute auf Stig Lübben verzichten, der nach einer regelwidrigen Abwehraktion rückenverletzt ausschied. Mit Malte Meyer bestraften die Schiedsrichter jedoch den falschen Achimer Spieler mit der Roten Karte für das Foul.
Auf das 26:24 durch Jonas Speckmann antwortete die SG mit einer doppelten Manndeckung gegen ihn und Jannick Neumann. Knapp drei Minuten waren da noch zu spielen.
Eine Parade von Austen Müller im OHV-Tor und dann ein aufmerksamer Jannick Neumann in der Abwehr, der sich bei einem Achimer Angriff den Ball schnappte, machten das 27:24 möglich. Eric Dannehl schloss nach einem Pass von Neumann den Gegenstoß erfolgreich ab.
Aber auch da durften sich die Auricher noch nicht siegessicher sein. Linksaußen Kevin Podien verkürzte für die SG auf 25:27. Noch eine Minute.
Die Achimer schalteten auf offene Manndeckung um, hatten erneut durch Podien die Chance, weiter zu verkürzen. Der aber scheiterte 15 Sekunden vor Schluss freistehend an Müller. Lukas Meinke leitete dann mit seinem Treffer zum 28:25-Endstand den Siegesjubel ein. Eine schwierige Saison mit großen personellen Problemen fand damit wenigstens noch einen versöhnlichen Abschluss.
OHV-II-Trainer Sören Rossow war am Ende einfach nur erleichtert: „Jetzt müssen wir nicht mehr gucken, was die anderen machen.“
OHV Aurich II: Müller, Dahlhoff, Ebeling; Lübben, L. Meinke (2 Tore), Tuinmann, Dannehl (4), Speckmann (4), Neumann (4), M. Reshöft, S. Stöhr (5), S. Meinke (4/davon 4 Siebenmeter), Engelbarts (1), Eilers (4).
Die Zukunft
Mit einem neuen Trainer und einer ziemlich neu formierten Mannschaft wird der OHV in die kommende Saison starten. Schon vor einigen Monaten hatten Trainer Sören Rossow, Co-Trainer Leon Höppner und Betreuer Daniel Mayer bekanntgegeben, mit Ende dieser Saison aufzuhören. Friedhelm Koopmann, Koordinator für den Männersport im OHV, verabschiedete aber nicht nur das Trainerteam, sondern auch sechs Spieler: Simon Stöhr, der künftig für den TvdH Oldenburg in der neu gebildeten Regionalliga spielen wird, sowie Simon und Lukas Meinke, Steffen Eilers, Stig Lübben und Austen Müller. Wie berichtet, wird Josip Crnic die Mannschaft kommende Saison trainieren.